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Faszination Pura Taman Ayun Tempel
Auf einer Flussinsel nur dreißig Kilometer von der Inselhauptstadt Denpasar entfernt liegt die Tempelanlage Pura Taman Ayun. Er ist der zweitheiligste Tempel auf Bali. Damit gehört er zu den wichtigsten und zugleich schönsten Tempeln.
Im Dorf Mengwi erhebt sich die elfstöckige Tempelanlage, umgeben von einem Kanal, der über und über mit Seerosen und seltenen Pflanzenarten, die es auf Bali gibt, bewachsen ist. Daraus ergibt sich auch der Name Pura Taman Ayun, was übersetzt bedeutet „Tempel des schwimmenden Gartens“. Alle Gebäude im Innenhof sind mit üppigen Schnitzereien geschmückt.
Es gibt viel zu sehen rund um Pura Taman Ayun
Das Innere, die zentrale Tempelanlage, ist ausschließlich den gläubigen Hindus vorbehalten. Der Innenhof und die Vorhöfe charakterisieren die Verbindungen von Göttern zu Menschen und Erdgeistern. Andere Besucher dürfen auf einem gepflasterten und speziell ausgewiesenem Weg die Anlage, die durch eine brusthohe Mauer geschützt ist, umrunden.
Es ist strengstens verboten, auf die Mauer zu klettern, um eventuell zu fotografieren oder sich darauf hinzusetzen. In der weitläufigen Parkanlage, in deren Mitte der Pura Taman Ayun Tempel liegt, blühen gelbe und rosafarbene Frangipanibäume. Mangos und Durianbäume geben Schatten und ergänzen das spektakuläre Farbenspiel. Auf den Wiesen ist Picknicken erlaubt und wird sowohl von den Balinesen als auch von Touristen gerne wahrgenommen.
Tanzvorführungen und Gamelanorchester
Von den Wiesenflächen führt ein Steg zu einer offenen Halle, in der Balinese Tanzvorführungen stattfinden und Platz für ein Gamelanorchester ist. Außergewöhnlich ist bei dem Taman Ayun Tempel die architektonische Bauweise. Er ist terrassenförmig angelegt und zum Gunug Batukan hin ausgerichtet. Alle anderen balinesischen Tempel richten sich nach dem heiligen Berg Gunung Agung aus.
Neben dem Eingang zur Tempelanlage befinden sich zwei offene Hallen. In der einen stellen Figuren einen rituellen Hahnenkampf nach. Die andere Halle ist der Reisgöttin Dewi Sri gewidmet. Sie ist dort nachbildet als eine zwei Meter hohe Figur. Ihr Kleid, die Krone und ihr Schmuck sind aus bemalten Reiskörnern gebildet.
Das gilt es bei dem Besuch einer Tempelanlage zu beachten
Tempelanlagen und besonders der Tempel Pura Taman Ayun sind heilige Orte. Da gelten in der Kleiderordnung bestimmte Regeln. Knie und Knöchel sollten bedeckt sein. Ebenso unerwünscht ist es, nackte Schultern zu zeigen. Ein Sarong oder ein großes Tuch zeigen die Ehrfurcht vor der Kultur Balis und seiner Bewohner.
Fotografieren ist erlaubt, doch Fotos sollten nicht unmittelbar neben den gläubigen Menschen gemacht werden und auch nicht direkt von betenden Menschen. Oft werden Opfergaben auf den Boden gestellt. Darauf gilt es zu achten, dass nicht über die „Canang Sari“ getreten wird. Die Anlage ist nur durch einen einzigen Eingang zu betreten.
Die Geschichte des Pura Taman Ayun Tempels
Die Geschichtsschreiber sind sich über Baujahr und Bauherrn nicht einig. Manche Quellen berichten, dass der Tempel im Jahr 1634 von I Gusti Ngurah Agung Shakti, dem ersten König des Königreiches Mengwi erbaut wurde. Andere Quellen halten das 18. Jahrhundert als das Gründungsjahr des Tempels als Staatstempel für wahrscheinlich.
Seit 2012 gehört Tama Pura Ayun zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Grundgedanke des Tempels ist, dass er den hinduistischen Kosmos widerspiegeln soll. Die elfstöckigen Pagodentürme stehen als Sinnbild für den Berg Mahameru, der als Wohnort der Götter angesehen wird und als Platz für die Seelen der Toten. Das Besondere an diesem Tempel ist seine architektonische Ausrichtung: Normalerweise sind alle Schreine balinesischer Tempel zum heiligen Berg Gunung Agung hin ausgerichtet, der Taman Ayun richtet sich hingegen zum Gunung Batukan aus.
Architektur und Anlage des Pura Taman Ayun Tempels
Die Tempelanlage besteht aus siebenundzwanzig einzelnen Bauwerken. Auf einer rechteckige Fläche sind mehrere Pagoden(Meru)errichtet, die sieben-, neun- und elfstöckig hoch sind. In ihnen werden die Schreine der Götter aufbewahrt. Zum einen werden die hinduistischen Gottheiten Shiva, Vishnu und Brahma verehrt. Zum anderen gilt die Verehrung aber auch den Göttern der Vulkane Batur, Agung und Batukan. Zu Ehren der Herrscherfamilien von Mengwi stehen auch einige Ahnenschreine im Tempel Pura Taman Ayun.
Traditionelle Merkmale der balinesischen Architektur
Der gesamte Komplex ist nach traditionellen Merkmalen der Balinesischen Architektur ausgerichtet. Dem entsprechen die weitläufigen Parkanlagen, die verschiedenen Lotusteiche , die Fischteiche und die Gehege. Nach dem Glauben der Balinesen dient der Wassergraben, der rund um die Tempelanlage verläuft, den Himmelsnymphen, den Widabari, zum Baden. Sie sind gemäß den Vorstellungen die Vermittler zwischen den Göttern und den Menschen.
Die Wasserbecken haben im Laufe der Jahre Moos und Algen angesetzt, was aber durchaus den rustikalen Charme der gesamten Anlage und das Landschaftsbild untermalt. Nördlich vom Glockenturm versteckt sich ein kleiner Pavillon, Bale Loji.
In früheren Jahren bereiteten sich hier Priester und ihre Begleiter auf die Zeremonien und Feierlichkeiten vor. Oder sie machten einfach einmal eine Pause. Inzwischen haben verschiedene Künstler dieses Refugium für sich entdeckt und bieten hier auch ihre Werke zum Verkauf an.